Umbau- und Erweiterungspläne für das stationäre Hospiz

Das stationäre Hospiz Bergstraße wurde im Jahr 2010 eröffnet. Seitdem wird es erfolgreich mit kontinuierlich hoher Auslastung geführt und als lebenswerter und lebendiger Ort für Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen, wahrgenommen.

Diese zwölf Jahre haben Spuren hinterlassen und es ist an der Zeit, Instandhaltungsmaßnahmen anzugehen. Wir planen eine maßvolle Sanierung und zielführende Erweiterung, um langfristig unsere eigenen Qualitätsvorstellungen zu erfüllen. Außerdem gibt es seit 2017 eine zwischen den Kostenträgern und Sozialverbänden getroffene und bundesweit gültige Rahmenvereinbarung zu Mindeststandards für die Ausstattung von Hospizen, der unser Haus nicht mehr in allen Punkten entspricht.

Umbau und Erweiterung – unsere Pläne

  • Das Angehörigenzimmer: Dieser Raum ist ohne eigenes Bad und sehr beengt angelegt. Wir möchten hier definierte Mindeststandards einhalten, um so zukünftig eine angemessene Unterkunft mit besserer Aufenthaltsqualität anbieten zu können.
  • Der Raum der Stille: Das ist ein wichtiger Rückzugsort, der aber derzeit wenig sichtbar und im Erdgeschoss, also relativ weit entfernt und eine Etage tiefer als die Gästezimmer, eingerichtet ist. Er wird ins Obergeschoß verlegt und damit einladend, sicher und leicht erreichbar gestaltet.
  •  Das Dienstzimmer: Dieser Raum dient inzwischen deutlich mehr Pflegekräften als bei der ursprünglichen Planung vorgesehen als medizinisches Arbeits-, Dienst-, Visiten- und Besprechungszimmer. Diese Mehrfachnutzung ist dauerhaft nicht möglich und zumutbar. Ein zusätzlicher kleiner Besprechungsraum für Übergaben, vertrauliche Gespräche und Visiten soll Entlastung schaffen und eine ruhige Arbeitsatmosphäre sicherstellen.
  • Die Umkleideräume für MitarbeiterInnen: Die vorhandene Fläche der Umkleiden entspricht ebenfalls nicht mehr der deutlich gestiegenen Anzahl an Pflegekräften. Hier muss zusätzlicher Raum geschaffen werden, der auch von den Mitarbeiterinnen der Küche genutzt wird.
  • Das Lager für Pflegematerialien: Der Platzbedarf ist im Lauf der Jahre erheblich gewachsen und die Fläche des Lagerraums muss vergrößert werden.
  • Zufahrt: Innerhalb des Gesamtkonzepts wird die beengte Zufahrt barrierefrei gestaltet und mit einem Wendehammer versehen.

Diese zweckdienlichen Vorhaben können wir durch Umbauten im bestehenden Gebäude und einen kleinen Anbau verwirklichen. So entsteht eine zusätzliche Raumfläche von 210 qm, die innerhalb der vorhandenen Baufenster realisiert werden kann.

Instandhaltung und Sanierung – notwendig und vorausschauend

  • Brandschutz: Um den gestiegenen Anforderungen an den Brandschutz zu genügen, muss die technische Brandschutzausstattung aktualisiert werden. In Verbindung mit einem neuen Alarmierungs- und Räumungskonzept erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass im Brandfall eine Evakuierung vermieden werden kann und unsere Gäste innerhalb des Gebäudes in sicheren Brandabschnitten verbleiben können.
  • Sanierung: Nach zwölf Jahren Betrieb müssenübliche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Es bietet sich dabei an, mittelfristig anstehende Sanierungsmaßnahmen bereits vorzuziehen. So vermeiden wir, dass in absehbarer Zeit weitere Instandsetzungen notwendig werden und den laufenden Betrieb erneut beeinträchtigen.

Ausweichquartier für die Umbauphase – nahegelegen und verfügbar

Baumaßnahmen bedingen Unannehmlichkeiten! Diese dürfen wir unseren Gästen nicht zumuten. Für die Bauphase besteht die einmalige Gelegenheit, dass wir das benachbarte Pflegeheim der Maria-Ward-Schwestern anmieten und dort unsere Gäste unterbringen können. Der Hospizbetrieb kann also durchgängig fortgeführt werden.

Diese „Gunst der Stunde“ möchten wir nicht verstreichen lassen und haben uns entschlossen, jetzt die Erweiterung und Sanierung anzugehen.

Finanzierung – Rücklagen und Spenden

Die Baumaßnahmen werden sich laut vorläufiger grober Kostenschätzung auf voraussichtlich 2,1 Mio. Euro belaufen. Aufgrund der derzeitigen Situation müssen allerdings erhebliche Preissteigerungen mitbedacht werden.

Die Finanzierung erfolgt teilweise über Rücklagen, parallel hoffen wir auf eine weiterhin hohe Spendenbereitschaft.

Unser Fazit: Die beste Gelgenheit ist jetzt

Die Sicherheit, der Komfort und das Wohlbefinden unserer Gäste stehen im Mittelpunkt unseres Denkens, unseres Tuns und all unserer Vorhaben!

Zeitgemäße und den Vorgaben entsprechende Räumlichkeiten gewährleisten eine gute Aufenthaltsqualität für diese, deren Angehörige und BesucherInnen. Mit den geplanten Maßnahmen erfüllen wir außerdem notwendige Standards bei den Arbeitsbedingungen für unser Personal. Das Gesamtvorhaben sichert also langfristig die gewohnte Qualität unserer Arbeit und trägt zum Fortbestand der guten Atmosphäre im Hospiz bei. Das kommt allen Beteiligten zugute!

Zwölf Jahre Regelbetrieb, neue verbindliche Vorgaben und die einmalige Gelegenheit eines idealen Ausweichquartiers sind für uns Anlass genug, um festzustellen: Die beste Gelegenheit für Instandsetzung, Sanierung und Erweiterung bietet sich jetzt. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und explodierender Preise im Baugewerbe gehen wir verantwortlich mit den uns zu Verfügung stehenden Mitteln um und schauen, ob  und wie unser Plan sinnvoll angepasst werden muss.